DER HEILIGE LIBORIUS

DER HEILIGE LIBORIUS

Geboren:

  • Gallien, 4. Jh. n. Chr.

Gestorben:

  • Le Mans, 397 n.Chr.

Lebenswerk:

  • 49 Jahre Taetigkeit als Bischof in Le Mans,
  • mehrere Wunderheilungen

Verehrung:

  • 9. April katholischer Gedenktag
  • 23. Juli Hochfest im Bistum Paderborn

Kurze Erzaehlung zur Biographie

Der Heilige Liborius wurde als Angehoeriger eines vornehmen gallischen Geschlechts in der roemischen Provinz Gallien geboren und durch die roemische Kultur stark gepraegt. Im Jahre 348 n. Chr. uebernahm er den Bischofsstuhl in Le Mans und folgte Julianus, dem ersten Bischof von Le Mans, nach.

Ueber sein Leben und Wirken ist wenig bekannt. Liborius soll eine Freundschaft zum Heiligen Martin von Tours gepflegt haben. Nach 49 Jahren im Amt des Bischofs soll dieser ihm auch Beistand beim Sterben geleistet und ihn schliesslich bestattet haben.

Im Rahmen der zu dieser Zeit ueblichen Reliquientranslationen von westfraenkischen Kirchen und Kloestern nach Sachsen ueberliess Bischof Aldric von Le Mans im Jahre 836 n. Chr., auf Veranlassung des Kaisers Ludwig, die Reliquie des Heiligen Liborius dem Bischof Badurad von Paderborn.

Dieser wollte hierdurch den noch ungefestigten christlichen Glauben in seinem noch jungen Bistum staerken. Er entsandte eine Kongregation Paderborner Geistlicher nach Le Mans, wo sie am 28. April 836 die Reliquie entgegen genommen haben soll. Die Delegation soll dann via Chartres und Paris am 28. Mai 836 puenktlich zum Pfingstfest in Paderborn eingetroffen sein.

Waehrend des dreissig Jaehrigen Kriegs raubten im Jahr 1622 Landsknechte des lutherischen Herzogs Christian von Braunschweig den Paderborner Domschatz und Liboriusschrein. Den Schrein liess er einschmelzen und daraus Muenzen mit der Ausschrift "Gottes Freundt, des Pfaffen Feindt" praegen.

Fuenf Jahre spaeter konnte die Reliquie gegen ein hohes Rueckgabegeld zurueckerworben werden.

Die Gebeine des Liborius wurden am 25. Oktober ??? zurueck nach Paderborn gebracht.

Der Kuenstler Hans Krako entwarf 1627 einen neuen, prachtvollen Silberschrein, in welchen zur Erinnerung an den alten Schreien einige "Pfaffenfeindtaler" eingearbeitet wurden. Heute wird er im Erzbischoeflichen Dioezesanmuseum in Paderborn aufbewahrt.



Hinweise auf "Wunder"

Bereits zu Lebzeiten werden dem Heiligen Liborius verschiedene Wunderheilungen zugeschrieben. Schon bald nach seinem Tod sollen an seinem Grab ebenfalls Wunderheilungen stattgefunden haben.

Einer Ueberlieferung des 18. Jahrhunderts folgend soll ein Pfau den ganzen Weg von Le Mans bis Paderborn vor den Pilgern hergeflogen sein. Wenn diese geruht haben, soll auch er geruht haben und wenn sie weitergezogen sind, soll auch der Pfau wieder weitergezogen sein. Bei der Ankunft in Paderborn soll sich der Pfau dann auf die Turmspitze des Domes gesetzt haben. Als die Reliquie in den Dom einzog fiel der Pfau, der seine goettliche Mission erfuellt hatte, der Ueberlieferung nach, tot zu Boden.

Heutige Bedeutung

Der Heilige Liborius hat eine besondere Bedeutung in der Stadt Paderborn. Zum Auftakt des alljaehrlichen Liborifest wird am ersten Samstag im August die Reliquie in einer feierlichen Prozession in den Dom verbracht und dort im Altarbereich aufgestellt. Am darauffolgenden Sonntag findet eine Prozession mit dem Schrein zum historischen Rathaus statt. Das Liborifest dauert neun Tage und zieht insgesamt jedes Jahr um die 1,5 Mio. Besucher an - es kommen rund 100 Schausteller und 150 Aussteller fuer den Pottmarkt.

Zum Jahrestag der Rueckfuehrung am 25. Oktober wird zum Gedenken "Klein-Libori" begangen.

Die Verbindung zwischen Le Mans und Paderborn besteht seit der Ueberfuehrung der Reliquie im Jahr 836. Sie wird als die aelteste Staedtefreundschaft der Welt angesehen und dient als Beispiel fuer den europaeischen Gedanken.












Çà êîíòàêò/fuer Kontakt:helden_und_heilige@abv.bg